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Eröffnung: 14.12.2006, 19.30 Uhr

Ausstellung: 15.12.2006–04.02.2007

Karin Felbermayr gab mir Texte zum Lesen, als Hilfestellung für einen Text, den ich hier zu schreiben habe. Zum Beispiel über Quantenpysik von Anton Zeilinger: „… es macht offenkundig keinen Sinn, über eine Wirklichkeit, ohne Informationen darüber, zu sprechen. Und es ist sinnlos, von Informationen zu sprechen, ohne dass sich diese auf irgendetwas beziehen.“ Gerne würde ich über Karin Felbermayrs Arbeiten schreiben, nur wie, angesichts der oben genannten Tatsachen?

Die Ausstellung „Gender Gamble“ beginnt eine Woche vor der eigentlichen Eröffnung, mit der Performance „Preview“ am 7. Dezember um 19.30 Uhr. „Preview“ statuiert ein Exempel, das Anton Zeilinger wie folgt in Bezug auf Wittgensteins Aussage formuliert: „Die Welt ist alles, was der Fall ist, und auch alles, was der Fall sein könnte.“

In einem anderen, mir von Karin Felbermayr empfohlenen Text, lese ich von Michael Meuser, dass Bourdieu sagt, dass die Frau als symbolisches Objekt konstruiert (ist), deren Sein (esse) ein wahr-genommen-sein (percipi) ist. Womit ein möglicher Zugang zur Videoinstallation „Gender Gamble“ gelegt wäre: Das Video zeigt in rasantem Tempo verschiedene Images einer Frau, dekonstruiert durch die Sichtbarkeit der Vorgänge, die zum perfekten Image führen. Das Thema der Geschlechteridentität findet bei Karin Felbermayr seine Umkehrung im Titel ihrer Publikation „Stereotype as a Masquerade“, die im Rahmen der Performance „Preview“ präsentiert wird.

In einer Art Vorwegnahme der Ausstellung gewährt uns das Buch einen Einblick in die ästhetischen Strategien der Künstlerin. Der Anspruch eines Körpers im Raum nicht durchs Geschlecht definiert zu sein, findet sich in großformatigen Tuschearbeiten und in räumlichen Interventionen in der Kunsthalle wieder.

Uli Aigner 2006

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© Lothringer13, Städtische Kunsthalle München
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